Paulo Pereira

Paulo Pereira studierte am Berklee College of Music in Boston Jazzkomposition und Arrangement, u.a. bei Ted Pease. Neben Kompositionen für Jazzcombo, Duette, Trios und Quartette für Saxophonensembles schreibt Paulo auch Jazzetüden für Solosaxophon.
14 dieser Solostücke sind in der Sammlung Jazz at Work (Chili Notes) erschienen. Sie gründen auf einem intervallischen Zahlensystem, das als Kompositionskonzept, aber auch als Grundlage für Improvisationen genutzt werden kann. In den Improvisationsmethoden von David Baker und Jerry Bergonzi wird dieses System als digital patterns und melodische Strukturen bezeichnet.


Um zu demonstrieren, wie aus einem Zahlensystem melodisch ansprechende Musik werden kann, komponierte Paulo Pereira die Solostücke und ging mit seinen Bandkollegen ins Studio, um davon Demo-, und Playalong-Aufnahmen für die beigefügte CD zu machen. Die Tracks verdeutlichen wie mittels dieses Konzept durch die melodische Linie die Akkordstruktur eines Stückes hörbar gemacht werden kanDurch die Einschränkung des Tonmaterials auf vier Töne pro Akkord (Die Grundsegmente sind für Dur: 1235, Dur7b9: 1b235, Moll: 1345, Moll7b5: 134b5) entstehen sehr klare und in ihrer harmonischen Aussage eindeutige melodische Motive. Die Limitierung der Töne führt ausserdem dazu, dass Gestaltungsspielräume für andere Parameter wie Rhythmus, Dynamik und Phrasierung genutzt werden könne
Um den praktischen Nutzen zu erhöhen, basieren die Harmonien der Solostücke von Jazz at Work auf den Formstrukturen des Blues und bekannter Jazzstandards.